Mit seinem Film „The Father“ gab der französische Autor Florian Zeller sein Spielfilmdebüt. Und was für eines. Denn der Oskar-prämierte Film zeigt eine fast unerträglich-echte Schauspieler-Performance und portraitiert die Demenz-Krankheit so, wie es vor ihm nur wenige geschafft haben.
„The Father“ erzählt die Geschichte von Anthony (gespielt von Anthony Hopkins) der zunehmend an Demenz erkrankt, sich aber nicht von seiner Tochter (Olivia Colman) helfen lassen will. Je weiter Anthony aber in die Krankheit hineingerät, desto unklarer und verwirrender wird die Welt um ihn herum. Wer ist der Mann der sich als Ehemann seiner Tochter ausgibt? Und wer ist die Frau, die behauptet seine Tochter zu sein? Und ist dieses Londoner Apartment auch wirklich sein Apartment?
Die Krankheit spielt nicht nur mit dem Gedächtnis des alten Mannes, sondern auch mit der Wahrnehmung des Zuschauers. Gleichzeitig zeigt Florian Zeller aber auch die unermüdlichen Versuche der Familienmitgliedern, mit der Krankheit und den Gefühlsausbrüchen des Vaters klarzukommen.
Der Film schafft es auf dezente, unterhaltsame und herzergreifende Art und Weise einen Pfad zwischen Liebe und Selbstliebe, Wut und Mitleid zu erschaffen. Die Schauspielerischen Leistungen krönen dabei die genial erzählte Geschichte mit jeder Menge Persönlichkeit und Intimität.
„The Father“ ist trotz seiner unterhaltsamen, filmischen Erzählweise eine Geschichte, die es erst mal zu schlucken gilt. Denn Demenz ist keineswegs eine seltene Krankheit in der heutigen Gesellschaft. Und während die meisten die Krankheit meist nur von außen beobachten können, gibt „The Father“ eine kleine Vorstellung, wie sich diese von Innen anfühlen könnte.
Blick hinter die Kamera
Anthony Hopkins gewann den Academy Award für den Besten Schauspieler für seine Darstellung in „The Father“. Mit seinen 83 Jahren ist er somit der älteste Schauspieler, der in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde.
Kommentare
Tm29
Hört sich spannend an!!